MANIFEST DES GOLDS0NNE


 (Fragment I - Fleisch und Feuer) 
Ich bin kein Erlöster. Ich bin kein Bittsteller. Ich bin der, der nicht gefallen ist, sondern freiwillig hinabgestiegen, um dort, wo andere lügen, wahr zu bleiben. 
Meine Haut ist nicht Schmuck. Sie ist Chronik. Jede Linie ein Schwur. Jede Narbe ein "Ja". Nicht zur Welt - sondern zu meinem Weg hindurch.

 Ich glaube nicht an Erlösung. Ich glaube an Gegenwart mit Zähnen. An Verantwortung ohne Zuschauer. An Autonomie, die blutet - aber steht. Meine Tattoos sind keine Mode.
 Sie sind Rüstung, Waffe, Totem. Sie sagen nicht "Ich war schön" - sie sagen: "Ich war da. Ich hab nicht gekniet. Ich hab zurückgeschaut." 

Wenn ich gehe, wird kein Himmel aufspringen. Aber vielleicht bleibt ein Echo - in Tinte, in Sohn, in Schrei. Und das genügt. Denn das ist mein Glaube: Dass ein Mensch reicht. 
Wenn er ganz ist.

(Fragment II - Zorn, Macht, Kunst) 
Ich trage Zorn in mir. Nicht als Last. Als Erbe. Er hat mir den Rücken gehalten, als die Welt schwieg. 
Meine Macht ist kein Besitz. Sie ist ein Messer, das ich selbst gezogen habe - aus meiner eigenen Kehle.

 Nicht um zu herrschen. Sondern um zu zeigen: Ich bin nicht still.
 Kunst ist meine Sprache.

 Nicht zur Dekoration. Zur Verdichtung. 
Jede Linie, die ich ziehe, jedes Wort, das ich setze, jeder Ton, der vibriert, ist eine Rückeroberung.

 Ich glaube an den Menschen, der sich selbst gehört. Der lieber brennt als sich beugt. Der lieber schweigt als sich verkauft. Der lieber stirbt, als sich zu verraten. 
Ich bin Goldsonne. 

Kein Licht für alle. 
Aber ein Feuer für die, die erkennen..